Sa 7. September 2013

2. Kaiserwaldmarathon - Einladungslauf

"Der flache Rundkurs"

Alle die bei der ersten Auflage (Marathons History) dabei waren, können es bestätigen, dass es dieser kleine Wald in sich hat - wurden doch bei den 20 Runden über 600 HM zurück gelegt.

Dies hat uns bewogen, eine flache Runde im Kaiserwald ausfindig zu machen - wir wurden fündig und aus der "kupierten" Strecke wurde ein flacher Rundkurs mit nur sehr wenigen HM pro Runde.

Wie schon beim ersten Lauf, hat sich Willi mit dem geeichten Messrad auf den Weg gemacht und die ausgetüftelte Runde vermessen: 1.967,9 m - d.h. wir laufen 21 Runden und noch rd. 1/2 Runde zu Beginn.

Rundenzählung/Verpflegung = Ziel (ist nun "auf der anderen Seite" des Kaiserwalds - für alle die beim ersten Lauf dabei waren)  - siehe unten google maps Punkt "C".

 

Start: 9:00 Uhr

 

Strecke: 96 % befestigter Wald- und Kiesweg und 4 % Asphalt

 

Verpflegung: Wasser, Mineralwasser, Iso, Cola, Bananen, Äpfel, Salzbrezen, Schnitten oder Ähnliches ...

 

                         bitte selber nehmen ;-)

 

 Startgebühr: keine = Einladungsmarathon

 

Zeitnehmung: durch Wilhelm Braunsteiner - inkl. Rundenzählung

 

Zeitlimit: 6 h und hoffe, dass wir es alle innerhalb dieser Zeit schaffen ;-)

 

Wir laufen gemeinsam auf einem öffentlichen Weg, bitte nehmt Rücksicht auf alle Spaziergänger, Hunde etc. wir laufen ja

 

"4 Joy & Fun"!

 

 Lasst Euch überraschen und lauft mit!

 

Termin: Samstag, 7. September 2013

 

Treffpunkt: 8:30 im Zielbereich und wir gehen gemeinsam zum Start der sich Mitten auf der Runde befindet.

 

 Es handelt sich dabei um keine öffentliche Veranstaltung, sondern um einen Einladungslauf für Lauffreunde.

 

 

Noch Fragen? Schreib mir einfach unter: susanneschoeberl@gmx.at

Anreise öffentlich und Navi

A: Bahnhofsplatz

B: EHEMALIG Start und Ziel 1. Kaiserwaldmarathon

C: NEU: Ziel und Rundenzählung = Kunrathstraße 33 - NAVI

 

Weg von B - C ist nur für Fußgänger!

 

ausreichend Parkplätze bei Kunrathstraße 33

 

Rundenvermessung

Mittels geeichtem Messrad, auch Hodometer genannt, wurde am 24.8.2013 die Laufstreck durch Willi Braunsteiner vermessen. Zu den 42,195 km wurde noch 1 Promille Unsicherheitsfaktor, die von der AIMS (Association of International Marathons and Road Races) geforderten werden, hinzuaddiert. Dadurch wird gewährleistet, dass die Strecke >= 42,195 km lang ist.

 

Diese Messung hat zur Folge, dass 21,5 Runden zu laufen sind - der Start befindet sich somit auf halber Runde. 

Willi mit geeichtem Messrad
Willi mit geeichtem Messrad
1 Runde .....
1 Runde .....

Starterliste

Stand 2.9.2013

  Nr.        Vorname Name  

  1

Ewald
  2 Herbert
  3 Leopold
  4 Peter
  5 Susanne
Zauchinger 1956
Orlinger 1960
Eigner 1959
Denk 1963
Schöberl 1967
 
     

Ergebnis

Rang Vorname Name Jg Zet min/km
1 Leopold Eigner 1959 04:17:08 06:06
2 Herbert Orlinger 1960 04:32:45 06:28
3 Ewald Zauchinger 1956 04:35:27 06:32
4 Susanne Schöberl 1967 04:38:41 06:36
 

Laufbericht von Herbert Orlinger

 

 Ich lade gern mir Gäste ein . . .                                                         7. Sept. 2013

 

 

 

Autor: Herbert Orlinger                                                     Kaiserwald-M, St. Pölten, der 2.  

 

 

 

. . . singt Prinz Orlofsky in der Fledermaus. Das Lied endet mit “chacun à son goût" (jeder wie er mag). Das hat sich auch Susanne Schöberl gedacht. Sie will die erste Österreicherin sein, die 100 Marathons absolviert hat, und dafür nicht jedes Mal weiß-Gott-wohin reisen. Im Schnitt jedes zweite Wochenende ein Marathon, da kommt einiges an zeitlichem und finanziellem Aufwand zusammen. Kurzerhand hat sie Mitte August den 1. Kaiserwald-Marathon veranstaltet und dazu Freunde eingeladen.

 

 

 

Weil alles so gut geklappt hat, gibt es schon drei Wochen später eine Neuauflage. Selber Wald aber nun flachere Strecke. Kurze An- und Abreise nach St. Pölten, da hat man sonst auch noch was vom Wochenende. Anreise mit Evi am frühen Morgen und laufen. Zu „Wein & Kunst“ und zur diesjährigen Klangwolke sind wir längst wieder in Linz.

 

 

 

Von Westen kommend bekommt man von der jüngsten Landeshauptstadt Österreichs außer dem Ortsschild nichts mit. Denn am Rande von St. Pölten liegt der Stadtwald, im Dezember 1888 der Stadtgemeinde zur Anpflanzung eines Walds übergeben. Platanen, Dirndln, Fichten, Spitzahorn und sonst allerlei Gewächse bilden diesen Mischwald. Ein Gehege für Damwild befindet sich auch darin, beim Laufen kommt man zwei Mal pro 2-km-Runde daran vorbei. Rehe, Kitze und Hirsche mit prachtvollem Geweih ignorieren uns, nicht aber die Ausflügler die mit Fressbarem am Zaun locken.

 

 

 

Um 08h30 sollen wir da sein, und es sind auch alle Angemeldeten da. Willi hat die Strecke vermessen, er bringt uns zur Startlinie, die liegt in der Mitte eines Umlaufs. 21,5 x knapp 2km ergibt die Marathondistanz.

 

 

 

Gestartet wird um 08h45 mitten im Wald. Beim Ziel gibt es für uns alles, was ein Marathoni unterwegs braucht. Willi sorgt dafür, dass immer alles griffbereit ist, wenn einer vorbei kommt, außerdem führt er für jeden ein Rundenprotokoll, so hat er eigentlich immer zu tun. Die Strecke hat ganz wenige Höhenmeter und fast keinen Asphalt. Der Untergrund besteht aus Kies, gestampfter Erde, kleine Äste, stellenweise Fichtenzapfen und immer wieder Bucheckern. Die wirken fast wie Kugellager. Ab und zu gibt es auch feuchten Boden. Eben auftreten kann man fast nie. Um in dem Waldgebiet eine so große Runde zu bekommen, mussten einige Ecken und Spitzkehren eingebaut werden. So ist die gut beschilderte Strecke recht kurzweilig, aber auch anstrengend.

 

 

 

Die ersten paar Minuten laufen wir gemeinsam, bis sich Leopold absetzt. Hinter mir höre ich noch eine Weile Ewald und Susanne, unser Küken, reden. Evi verabschiedet sich nach aufmunterndem Applaus in Richtung St. Pöltener Innenstadt.

 

 

 

Die ersten Jogger tauchen auf sowie Spaziergänger mit Kindern. Nach 5km nehme ich schon den ersten Beutel MulticarboGel zu mir. Die 1.150 Höhenmeter bei 28km beim Linzer Bergmarathon in der Vorwoche sind doch etwas an die Substanz gegangen.

 

Die Hunde werden Äußerln geführt. Die meiste Zeit ist es aber sehr ruhig und ich bin alleine, alle 1,9679 km komme ich bei Willi vorbei und greife mir einen Becher Iso und Wasser.

 

 

 

Eine kräftige, schöne Taube scheint etwas Interessantes aufgespürt zu haben. 3 Mal scheuche ich sie an ein und derselben Stelle auf. Da und dort hängen Äste tief herunter, so bleiben die Sinne geschärft.

 

 

 

 

 

 

 

Etwa zur Hälfte des Rennens erfahre ich von Willi, dass ich 5min vor Susanne und Ewald bin. Ich konnte die letzen Wochen kaum Lauftraining machen und warte auf meinen Einbruch. Über meine linke Gesäßmuskulatur spüre ich, dass in Summe doch ein paar Höhenmeter pro Runde zu bewältigen sind. Das ist mir zu Beginn gar nicht aufgefallen.

 

 

 

Zwei Burschen begegne ich mehrmals, die recht ambitioniert ihr Laufpensum absolvieren. Keine Schleicher, die machen kräftige Schritte. Ein Hirsch reibt sein Geweih an einem Baumstamm. Im Gehege drinnen, wohl gemerkt, Rehkitze schreien wie Ziegen.

 

 

 

Die Sonne ist erkennbar höher gestiegen, die sonnigen Abschnitte sind etwas mehr geworden. Dennoch ist praktisch die gesamte Strecke im Schatten. Es ist noch immer angenehm kühl. Außerhalb des Waldes herrschen längst sommerliche Temperaturen.

 

 

 

Nach Runde 12 avisiert mir Willi, dass ich 8min vor Ewald bin und dass mich Leopold bald überrunden würde. Das dauerte aber dann noch 4km, bis es so weit war. Leopold hatte 15 Runden fertig, ich 14. Und jeweils eine halbe Startrunde dazu, 29km also für mich. Gut, dass Willi für uns mitzählt. Meine Ernährung besteht aus Waffeln, kleine Brezeln, Iso und Wasser.

 

Eine schneeweiße Katze quert meinen Weg, sie hat keinen Stress, kennt sich mit Läufern hier aus.

 

 

 

Um Punkt 12Uhr habe ich 30km hinter mir, die hintere Oberschenkelmuskulatur macht mir zu schaffen, meine Schritte sind flacher geworden. Sehr zu meiner Freude hält das vor vier Wochen genähte rechte Knie. Ein zweiter Beutel MulticarboGel ist fällig.

 

 

 

Ich suche mir eine Stelle aus, an der ich pro Runde 20sec lang gehe. Es ist das anfangs kaum bemerkte Bergaufstück. Ich trete auf einen Zweig, der bricht ab, ein Stück schnellt hoch und trifft mich am linken Schienbein. Eine Joggerin dehnt an einer der Gymnastik-stellen die im Park verstreut sind. Das mache ich später.

 

 

 

Nach Runde 17 bin ich kurz nach der einzigen Labestelle etwas unaufmerksam und bleibe mit dem rechten Schuh an einer Wurzel hängen. Ich stürze auf mein rechtes Knie, das auch gleich blutet, aber nicht schmerzt. Mit der rechten Hüfte und den Hände fange ich den restlichen Schwung ab. Gut, dass ich heute meine Hände frei habe. Ohne Kamera und Getränkeflasche in den Händen fällt es sich besser. Der Sturz hat meine Verspannungen gelöst, ich kann wieder größere Schritte machen, wunderbar. Am Ende der 18. Runde kann ich bei Willi die Hände waschen. Von den anderen 3 Mitstreitern bekomme ich nichts mit.

 

 

 

Nach Runde 19 ist Evi von ihrem Besuch in der St. Pöltener City zurück. Dann kann es ja nicht mehr lange dauern. Noch 4km für mich. Als ich mit Runde 20 fertig bin, ist Leopold im Ziel, ich gratuliere ihm zum Sieg.

 

Gleichzeitig macht mich Willi darauf aufmerksam, dass ich nur mehr eine Minute vor Ewald bin. Hoppla! Ich laufe doch nicht 40km an zweiter Position, um mich dann noch abfangen zu lassen! Tempo Herbert. Ich nehme einen Schluck Energydrink. Nun bin ich frisch und mache auch größere Schritte, da sind die Wurzeln gar kein Problem mehr, ich springe förmlich drüber. Ich bin froh, was für Kräfte ich noch entdecke in mir. Eigentlich wollte ich die letzte Runde nicht mehr hetzen, tu ich nun aber. Ich vergönne mir auch keine Gehpause mehr. Ich bringe meinen zweiten Platz mit gut zwei Minuten Vorsprung auf Ewald ins Ziel. So weit vorne war ich noch nie!

 

 

 

Kaum bin ich im Ziel, stellt Willi die Urkunde aus, die meinen zweiten Platz dokumentiert. Wenig später ist auch Susanne, die Veranstalterin, im Ziel. Ein weiteres Mosaiksteinchen auf ihrem Weg zum 100. Marathon hat sie hiermit.

 

 

 

 

 

 

 

Alle sind wir Sieger! Zu den Finisher“medaillen“ in Form eines Ahornblatts werden wir auch für unsere Endränge dekoriert, als Pokalersatz. Schließlich sind wir alle aufs Stockerl gelaufen.

 

 

 

14 Uhr ist es und die Schlacht ist geschlagen. Vielen Dank an Susanne und Willi, die den ganzen Aufwand geleistet haben. Das ganze Organisatorische genauso wie die Verpflegungen, professionelle Streckenmarkierungen, liebevoll und sorgfältig gefertigte Startnummern und Finisher“medaillen“. Da komme ich gerne wieder.

 

 

 

Startgeld: keines

 

Abwechslungsreiche, winkelige, schattige Strecke, kaum Anstiege

 

22 Labestellen mit allem was ein Läufer braucht, sorgfältig von Willi betreut

 

Rundenprotokoll, von Willi geführt

 

Finishermedaille

 

 

 

 

 

 

 

RangVorname Name                      Jg       Zeit         min/km

 

1. Leopold Eigner                    1959 4:17:08  06:06

 

2. Herbert Orlinger                  1960 4:32:45  06:28

 

3. Ewald Zauchinger                1956 4:35:27  06:32

 

4. Dr. Susanne Schöberl          1967 4:38:41  06:36